Mein Date mit Tracy Anderson

…und warum kopfloses Training manchmal so seine Vorteile hat…

Mir war gar nicht bewusst, dass StudioCity in Los Angeles so ein hippes Viertel ist. Super coole Shops,  tolle Restaurants und ein SportStudio bekannter als das andere. Zu dem wohl bekanntesten und wohl beliebtesten Place2be gehört Tracy Anderson. Kennst du nicht? Eine absolute Sportskanone. Seit Jahrzehnten bringt sie uns mit einem Mix aus Kraft, Ausdauer und Tanz zum schwitzen und hyperventilieren. Es sieht so einfach aus und ist einfach unfassbar anstrengend. Das kann man nicht schön reden. Aber, wie soll man sich verbessern, wenn man nicht seine Komfort Zone verlässt? Gar nicht.. Also….los geht’s.

Montag Morgen. Kaum geschlafen lief ich um 6.15h los. Nach 20 Minuten angekommen und folgendes festgestellt:

Ich habe die Uhrzeiten durcheinander gebracht und war um 7h statt um 8h da – morgens… Glaube ja nicht, dass es noch nicht auf hatte oder geschweige denn, dass ich zu den ersten Schülerinnen gehörte. Ne du.. da drin wurde schon zu lauter Musik (Stil: David Guetta und Co.) geschwitzt und gesprungen – seit 2 Stunden!

Die Rezeptionistin sagte einfach: “No problem, you want to join both classes?”

Beide Klassen? Also 2 Stunden Tracy Anderson machen? Ungefähr das gleiche wie ein Turbo Selbstmord dachte ich und höre wie ich “ok” sagte, während meine innere Stimme schrie: “bist du wahnsinnig???” Anscheinend ja…

Gesagt getan. Los ging es mit Cardiotraining…. Natürlich turnt Tracy Anderson schon lange nicht mehr persönlich vor. Das war einmal. Absolut klar und nicht weiter schlimm.

Statt dessen kam eine 1,55m große Frau raus, die nicht viel mehr als ein Chihuahua wiegen dürfte und stellte sich vor und sagte ich solle direkt mit reinkommen. Ok.

Ab dem Moment habe ich sie nicht mehr reden hören. Die “super laute Musik” übertönte jegliche Ansage und man sah nur zu, dass man hinterher kam. Was in meinem Fall erstmal nicht der Fall war.

Das Cardiotraining bestand aus viel Tanz, Hüpfen und Schweiß.

So, da steh ich nun als sortierte Europäerin, die Ansagen gewohnt ist. Alles hat bei uns in Deutschland einen Plan und eine Reihenfolge sowie Ablauf, wenn nicht sogar eine Gebrauchsanweisung. Hier, in der Anderson World nicht, und das machte mich am Anfang richtig sauer. Gedanken wie “das macht null Spaß” und “was ein Scheiss” waren die harmlosesten. Mir fiel auf, dass viele einfach so Pausen zwischendurch machten. Der kleine süße Flummi ganz vorne dachte natürlich an keine einzige Auszeit. In meiner selbst gewählten Pause beäugte ich den Rest und stellte feste, dass wirklich nicht eine einzige Teilnehmerin die Choreografie drauf hatte. Es schien ihnen aber nix auszumachen. Dafür lachten sie viel und schüttelten einfach lächelnd den Kopf, wenn sie den Überblick verloren. Ok… dachte ich. Dann schalte auch du mal deinen Kopf und die Vernunft aus und lass dich auf ein Abedteuer ein.

Und wirklich….Es dauerte 1-2 Minuten und dann hatte ich die lustigsten 30 Minuten Sport seit langem! Motto: Einfach reinstürzen, nicht drüber nachdenken, was geht und was geht nicht. Kein Druck, keine Perfektion einfach nur SPASS! Super! ICH WAR EINE VON IHNEN. Zum Schluss kam das Schoßhündchen auf mich zu und sagte: “you got to keep it going – its like life”. Recht hast du, dachte ich. Kurz gesagt: mal ne 3 gerade sein lassen.

Die zweite Stunde: danach ging es weiter mit Krattraining. Auch im Fluss, zu lauter Musik und viele Wiederholungen bei wenig Gewicht. Meine kopflose Devise war hier auch angebracht und brachte mich zu persönlichen Höchstleistungen. Insgesamt 45 Min. Krafttraining ohne absetzen, ohne Pause und ohne Verstand.

Völlig durchnässt und mit zittrigen Beinen setze ich mich danach bei “Jamba Juice” rein, um diesen Blog zu schreiben und Benzin in Form von einem Protein Smoothie Bowl mit Erdbeeren zu tanken.

Rückblickend weiß ich, ich muss ausgesehen haben wie ein absoluter Nerd, aber ich hatte Spaß und gebe 4 von 5 Punkten. Den kleinen Punktabzug gibt es in Puncto Equipment. Leider sehr abgenutzt und kaputt, dass man teilweise ohne trainieren muss. Aber egal! Mein Motto heute “You got to keep it going“.

In diesem Sinne euch einen entspannten Tag!

Charlotte

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